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Gerold Reichenbach über das älteste Schwimmbad im Südkreis

Mit seiner „History Tour“ hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Gerold Reichenbach am vergangenen Montag das älteste Schwimmbad im Südkreis Groß-Gerau in Crumstadt besucht. Zum Start der „History Tour“, die an insgesamt neun Stationen im Kreis Halt machen wird, waren mehr als 40 Interessierte ins Freibad nach Crumstadt gekommen.

 

Als erstes Freibad im Kreis Groß-Gerau öffnete es zur Badesaison 1936 seine Pforten - damals hatte Crumstadt etwa 1500 Einwohner. Zu Beginn gab es im Freibad nur ein großes Schwimmerbecken, das mit 36x34 Metern Maßen fast quadratisch war. Erst später wurde auch das Kinderbecken errichtet.

 

„Damals durften die Schulklassen in Crumstadt kostenlos im Freibad schwimmen. Dafür mussten sie das Becken aber auch immer reinigen.“, so Rita Schmiele, die die geschichtlichen Eckpunkte über das Schwimmbad zusammengefasst hatte. „Das ist auch der Grund, warum nahezu jeder Crumstädter Bürger – egal welchen Alters – richtig schwimmen kann!“, so Schmiele weiter.

 

Dass das Freibad überhaupt finanziert werden konnte, lag auch mit daran, dass der damalige Bürgermeister Heil bei den Wasserwerken eine große Menge an Wasser vorbestellt hatte und Crumstadt dadurch genug Wasser zur Verfügung hatte, um ein Schwimmbad zu betreiben, ohne dass größere Kosten durch die Wassernutzung entstanden wären. Anfang der 1960er Jahre wurden dann auch Toilettenhäuschen und ein kleines Kassenhäuschen errichtet. Als im Jahr 2007 das Bad kurz vor der Schließung stand, gründete sich im März 2008 der „Sanierungsverein Schwimmbad Crumstadt“.

 

Mit einem einmaligen Mitgliedsbeitrag von 60 Euro und vielen einzelnen Spenden konnte der Verein fast 100.000 Euro sammeln. Zusammen mit 120.000 Euro von der Stadt und mit vereinten Kräften wurde das Freibad schließlich saniert und damit gerettet. Im Zuge der Sanierung wurde das große Schwimmbecken renoviert, die Kabinen neu gestaltet, ein Kassensystem installiert und eine Solaranlage auf dem Dach des Einlassgebäudes errichtet, die es ermöglicht, die Wassertemperatur um bis zu 3 Grad zu erhöhen. Eine Beregnungsanlage mit 4 Rasensprengern sorgt dafür, dass auch bei den heißen Temperaturen die Liegefläche im saftigen Grün erscheint.

 

Obwohl das Freibad mittlerweile wieder im normalen Betrieb ist, existiert der Sanierungsverein weiter. Mit über 400 Mitgliedern ist der Verein immer dabei, kleinere Sanierungsarbeiten im Freibad zu bewerkstelligen. So ist in naher Zukunft geplant, ein neues Duschgebäude zu bauen und die Betriebskosten weiter zu senken. „Die Betriebskosten müssen so niedrig wie möglich sein, um das Freibad auch in Zukunft betreiben zu können. Das ist unser größtes Ziel!“, sagte Dieter Frey, der über die Sanierung referierte.

„An diesem Beispiel zeigt sich, dass es in Crumstadt eine richtige Gemeinschaft gibt, die zusammenhält.“, betonte Andreas Hirsch. Und auch der Riedstädter Bürgermeister Gerald Kummer sah das ähnlich: „Es hat sich am Beispiel Crumstädter Schwimmbad gezeigt, dass wir gemeinsam stark sind.“ Gerold Reichenbach zeigte sich ebenfalls beeindruckt von dem großen Engagement, das die Crumstädter Bürgerinnen und Bürger beim Thema Schwimmbadsanierung an den Tag gelegt hatten: „Es ist wunderbar, wie hier einzelne Bürgerinnen und Bürger Verantwortung für das Allgemeinwohl übernommen haben. Dieses bürgerschaftliche Engagement ist gerade in Zeiten der Finanzkrise von großer Bedeutung. Wir sollten uns aber auch bewusst machen, dass das Ehrenamt nicht immer alle wegbrechenden Finanzen im Haushalt ersetzen kann.“

 

Die nächsten Termine der History Tour sind:

22.7., 18 Uhr: Trebur
Thema: Eigenheim
Referent: Rolf Bernhard & Ernst Erdmann
Treffpunkt: Eigenheim (Astheimer Str. 55, Trebur)

26.7., 18 Uhr: Bischofsheim
Thema: Historische Sportstätten
Treffpunkt: TV-Halle 1883 (Rheinstr. 49, Bischofsheim)