Skip to main content

Gäste des Antoniushauses Hochheim zu Besuch im Bundestag

Gerold Reichenbach, MdB, und Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, empfingen in dieser Woche gemeinsam eine Gruppe körperbehinderter Schülerinnen und Schüler des Antoniushauses Hochheim im Bundestag.

 

Das Antoniushaus Hochheim ist eine Einrichtung, die sich dafür einsetzt, dass körper- und mehrfachbehinderte Menschen sich schulisch, beruflich und sozial rehabilitieren. Nachdem sich die Schulklasse, die gerade die Mittlere Reife macht, Verena Bentele und Gerold Reichenbach vorgestellt hat, erhielten die sehr gut auf das Gespräch vorbereiteten Hessinnen und Hessen die Gelegenheit, die Fragen, die ihnen unter den Nägeln brannten zu stellen. 

Als Erstes wurde das Thema Praktikum angesprochen: ein Betreuer der Gruppe hat das Problem der häufigen Absagen für Bewerberinnen und Bewerber mit Behinderungen aufgeworfen. Gerold Reichenbach schlug vor, dass sich Interessenten für Praktika in seinem Wahlkreisbüro bewerben können. In seinem Berliner Büro hat ein blinder Praktikant bereits über mehrere Monate ein Praktikum absolviert. Dies löse das Problem zwar grundsätzlich nicht, biete jedoch eine mögliche Anlaufstelle für die betroffenen Schülerinnen und Schüler.

Die Gesprächsteilnehmerinnen und –teilnehmer interessierten sich außerdem dafür, wie Verena Bentele zur Politik gekommen ist. Ihre Antwort lautete, dass sie schon immer politisch interessiert war, und dass in ihrer Familie politische Ereignisse oft diskutiert wurden. Bevor Verena Bentele in die Politik ging, war sie lange mit dem Leistungssport verbunden.

Die Gruppe wollte darüber hinaus wissen, was die Behindertenbeauftragte des Bundes in der Politik gerne verändern würde. Verena Bentele antwortete, dass sie Menschen mit einer Behinderung motivieren möchte, sich mehr in der Politik zu engagieren. Außerdem möchte sie sich für eine Welt, die den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen gerechter wird, einsetzen. Als Beispiel konnte sie sich an dieser Stelle selbst anführen:  sie ist die erste selbst betroffene Beauftragte für Menschen mit Behinderungen.

Weiterhin beschäftigte die Besucherinnen und Besucher die Frage, warum es so große Probleme gibt, eine Stelle zu finden, wenn man eine Behinderung hat. Neben Vorurteilen spielen, so Verena Bentele, auch technische Probleme eine entscheidende Rolle in der Frage, an wen eine bestimmte Stelle vergeben wird.

Neben diesen allgemeineren Fragen interessierten sich die  Schülerinnen und Schüler auch für das Privatleben der Behindertenbeauftragten. So wollten sie beispielsweise wissen, ob und welche Hilfe Verena Bentele, die eine Sehbehinderung hat, tagsüber benötigt, ob sie irgendwann gemobbt wurde, und was ihr Lebenstraum als Kind war. Frau Bentele hat alle Fragen der Gruppe ausführlich beantwortet und sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Gesprächs für ihr Interesse bedankt.

Der zweite Teil des Treffens wurde von Gerold Reichenbach übernommen. Für Gerold Reichenbach gleicht die politische Arbeit dem Bau eines Autos: es gibt viele Spezialisten, die für verschiedenste Bereiche zuständig sind. So sei er in seiner Fraktion Spezialist für den Katastrophen- und Bevölkerungsschutz sowie den Datenschutz.

Die Gruppe zeigte sich sehr zufrieden mit dem Gespräch und begeistert von dem Paul-Löbe-Haus. Zur Erinnerung an das Treffen wurde ein gemeinsames Foto von der Gruppe und Gerold Reichenbach gemacht.