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History Tour macht Station im Dornheimer Riedhäuserhof

Der Bundestagsabgeordnete Gerold Reichenbach lud im Rahmen seiner History Tour zum Thema "Klöster und klösterliche Besitzungen" in den Riedhäuserhof nach Groß-Gerau Dornheim.

Über die Vergangenheit des Hofguts und dessen Verstrickung in Besitztümer von Adel und Kirche berichtete der Leiter des Groß-Gerauer Stadtmuseums Jürgen Volkmann. Zunächst holte er jedoch 40 Millionen Jahre aus und gab einen kurzen Überblick über die Entstehung der Oberrheinischen Tiefebene. Zwischen denn Flussläufen und Altarmen von Rhein und Neckar konnten sich im von Überschwemmungen geprägten Ried auf den Hochufern und ehemaligen Dünen mehrere Ackerbaustandorte wie der Riedhäuserhof etablieren. Die urkundliche Erwähnung des Hofes auf Dornheimer Gemarkung sei erstmals für das Jahr 1159 nachweisbar.

 

Reichenbach erläuterte die Bedeutung von Klosterhöfen für die Dörfer: „Sie waren zentrale Wirtschaftsmotoren, selten handelte es sich aber um wirkliche Klöster.“  Obwohl sich diese Gerüchte vielerorts hielten, handele es sich in der Regel nur um Schenkungen oder andere Klosterbesitzungen, führte Reichenbach weiter aus, ein Kloster im eigentlichen Sinne habe es im Kreis Groß-Gerau nicht gegeben.


Dass sich von den früheren Klöstern ein Bogen zum Banken- und Finanzsystem spannen ließe, merkte Reichenbach schmunzelnd an. Besitztümer der Geistlichen vermehrten sich stetig, das erwirtschaftete Geld wurde immer wieder neu investiert und umverteilt.


Der ehemalige Pfarrer Wolfgang Köhler unterfütterte die Entwicklungen der Klosterhöfe der Region mit Ergänzungen zu den noch heute erhaltenen Gebäudetrakten des Riedhäuserhofes. An diesen ist auch das Wappen des Kloster Eberbachs auch heute noch gut zu erkennen. „Der Wirtschaftshof gehörte seit 1250 zum Kloster Eberbach.“ Ebenfalls erhalten ist eine Hochwassermarke aus dem Jahre 1883, in dem der Bruch des Rheindamms bei Erfelden bis zum Riedhäuserhof in Dornheim große Überschwemmungen verursachte.


Im Austausch mit den interessierten Teilnehmern kam dann noch der traditionsreiche „Füllimbs“ zu Sprache, bei dem die Bewohner früher ihre Fohlen auf Dornheims Weiden zu einem „Imbiss“ getrieben haben. Zahlreiche Ergänzungen und Anekdoten rund um Dornheim und den Riedhäuserhof  wurden abschließend bei einem Schoppen in der Reitanlage Schaad in gemütlicher Atmosphäre diskutiert.