Girls’Day in einer Männerdomäne: Von Frauenquote bis Spitzensteuersatz
Dieser wird seit mehreren Jahren anlässlich des Mädchenzukunftstages im Abgeordnetenbüro des SPD-Bundestagsabgeordneten Gerold Reichenbach ausgerichtet. „Nur rund ein Drittel der Abgeordneten des Deutschen Bundestages sind weiblich, auf Länderebene teilweise noch weniger“, bestätigt Reichenbach den Eindruck der Teilnehmerinnen. „Und genau das muss sich mit Blick in die Zukunft langfristig ändern“, führt er aus und begrüßt das Konzept des Girls’Days, der darauf ausgerichtet ist, den Schülerinnen Einblick in frauenuntypische Berufe zu gewähren.
Insgesamt sieben Mädchen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren haben sich in diesem Jahr für den Workshop angemeldet. Zusammen mit der Wahlkreismitarbeiterin Sanaa Boukayeo, die den Workshop leitete, beschäftigten sie sich im Laufe des Tages mit der Einordnung politischer Begrifflichkeiten und Institutionen und parlamentarischen Prozessen.
Was ist eine Fraktion – was eine Koalition und worin besteht der Unterschied? Warum ist es notwendig, eine Koalition einzugehen und wofür braucht man den Koalitionsvertrag? Was ist der Bundestag und was der Bundesrat? Warum gibt es das Gewaltenteilungsprinzip und wie entsteht eigentlich ein Gesetz?
Auch stellten sie sich die Frage, wo ihnen Politik im Alltag begegnet. Von der Schulpflicht über Jugendschutzregelungen bis hin zum Verbraucherschutz stellten sie hierbei fest, dass politische Steuerungsprozesse in alle Bereiche hineinreichen.
Bei der abschließenden Diskussionsrunde mit Gerold Reichenbach stellten die neugierigen Teilnehmerinnen schließlich sowohl private wie auch inhaltliche Fragen. Während eine Schülerin sich nach dem Alltag eines Abgeordneten und seinem Gehalt erkundigte, diskutierten andere die Notwenigkeit der Frauenquote oder die Bedeutung des Spitzensteuersatzes und dessen mögliche Ausgestaltung mit Reichenbach, der sich von dem Wissen der Teilnehmerinnen über die politische Agenda erfreut zeigte.