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Der Katastrophenschutz braucht jede helfende Hand

Am Samstag lud der Bundestagsabgeordnete Gerold Reichenbach in den Türkischen Kultur- und Bildungsverein (TüKuBi e.V.) in Raunheim ein, um über die Engagementmöglichkeiten im Katastrophenschutz zu informieren.

Im Rahmen der Veranstaltung stellten Vertreter von Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Technischem Hilfswerk und Deutscher Lebensrettungsgesellschaft ihre Arbeit vor und luden insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund dazu ein, sich in ihren Organisationen zu engagieren. Reichenbach, der selbst seit Jahren im Technischen Hilfswerk engagiert ist, wies darauf hin, dass die Organisationen junge Leute brauchen, die sie ausbilden können. „Ohne ausreichenden Nachwuchs ist die Arbeitsfähigkeit und damit auch ein ausreichender Schutz der Bevölkerung auf die Dauer nicht zu gewährleisten“, so der SPD-Politiker, der gleichzeitig Vorsitzender des Deutschen Komitee Katastrophenvorsorge (DKKV e.V.) ist.

Der Vereinsvorsitzende des Türkischen Kultur- und Bildungsvereins, Ihsan Güler, zeigte sich erfreut über das Treffen und dachte die stärkere Einbindung der Vereinsmitglieder in den Katastrophenschutz an. Gleichzeitig appellierte er: „Der Staat kann ohne die Organisationen und die Freiwilligen alleine den Katastrophenschutz nicht leisten“. Güler schlug daher vor zeitnah, gemeinsam mit den Mitgliedern des TüKuBi e.V. die verschiedenen Hilfsorganisationen direkt zu besuchen, um sich die Arbeit vor Ort anzuschauen.

Gleichzeitig wiesen Vertreter des Projektes „Zukunft gemeinsam gestalten (ZuGG)“ des Kreises Groß-Gerau darauf hin, dass sich auch die Hilfsorganisationen für MigrantInnen stärker öffnen und sich darum bemühen müssten, die Freiwilligen zu behalten. Ein Vertreter des Marokkanischen Freundschaftskreises Raunheim betonte, dass das Engagement, das in Migrantenorganisationen durch Hausaufgabenhilfe, Sport, Bildungsreisen, interkulturelle und interreligiöse Zusammenarbeit geleistet werde, von der sogenannten Mehrheitsgesellschaft als Engagement anerkannt werden müsste. Allerdings sei das ehrenamtliche Engagement durch Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Hilfsorganisationen des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes noch zu gering.

Gesprächsstoff zum Thema gab es reichlich. „Dies war nur ein kleiner Anfang“, sagte Reichenbach. „Jetzt geht es darum, den Dialog aufrecht zu erhalten und miteinander zu arbeiten“, so der Bundespolitiker. „Fakt ist“, so der Sozialdemokrat abschließend, „Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ist wichtig, er geht uns alle an. Und hierfür wird jeder gebraucht – ganz gleich welchen Alters, welcher Religion, welcher Herkunft oder welcher Staatsbürgerschaft. Und auf diesen gemeinsam Einsatz für die Gemeinschaft freue ich mich.“