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Reichenbach kritisiert Schufapläne zur Durchleuchtung von Social Media-NutzerInnen

Angesichts des jüngsten Pläne der Schufa, Facebook und andere Internetquellen zur Beschaffung von VerbraucherInnendaten zu nutzen und darüber deren Kreditwürdigkeit zu prüfen, erklärt der Bundestagsabgeordnete und Berichterstatter für den Datenschutz in der SPD-Bundestagsfraktion, Gerold Reichenbach:

Die Schufa begibt sich mit ihrem Vorhaben rechtlich auf sehr dünnes Eis. Die Absicht Deutschlands größter Auskunftei, Daten, die von InternetnutzerInnen auf Plattformen wie Facebook, Twitter und anderen unbewusst oder von Dritten öffentlich eingestellt wurden, zu nutzen, ist hoch problematisch. Das Vorhaben ist rechtswidrig. Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht bleibt hierbei auf der Strecke.

Das Urteil der Schufa über die Kreditfähigkeit einer Person hat unmittelbare Auswirkungen auf deren Leben: sei es, dass es um die Genehmigung eines Kredits oder auch um alltäglichere Belange wie die Unterzeichnung eines neuen Mietvertrags oder den Abschluss eines neuen Handyvertrags geht. Mit der Nutzung von Internetquellen zur Beurteilung der Kreditfähigkeit von Privatpersonen würden NutzerInnen von Facebook & Co. endgültig gläsern. Es kann nicht sein, dass Großunternehmen den Datenschutz derart mit Füßen treten.