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Reichenbach fragt nach Folgen von Ein-Euro-Job-Kürzung

Aus aktuellem Anlass besuchte der SPD-Bundestagsabgeordnete Gerold Reichenbach am vergangenen Montag die Werkstatt des Ausbildungsverbundes Metall (AVM). Begleitet wurde er dabei von Landrat Thomas Will und der SPD-Kreistagsfraktion Groß-Gerau.

 

„Wie geht es weiter nach den massiven Streichungen durch die Bundesregierung?“ – diese Frage stand im Mittelpunkt des Besuchs beim AVM.

 

„Die Sparbeschlüsse der schwarz-gelben Bundesregierung stellen Einrichtungen, wie die gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung beruflicher Bildung, die den AVM trägt, vor massive Probleme“, betonte Reichenbach. AVM-Geschäftsbereichsleiterin Martina Friedmann erläuterte den Sozialdemokraten, dass im vergangenen Jahr noch 79 Plätze für Arbeitsgelegenheiten, den so genannten Ein-Euro-Jobs, genehmigt worden seien. „Für das erste Halbjahr 2011 wurden uns ersteinmal nur 27 Plätze genehmigt.“ Sie bezeichnete die Kürzung als eine dramatische Entwicklung.

 

„Ein-Euro-Jobs helfen den Menschen dadurch, dass sie wieder einen geregelten Arbeitstag haben und sie wieder gebraucht werden“, sagte auch der neue AVM-Geschäftsführer Rainer Lenhard. Viele der als Ein-Euro-Jobber Beschäftigten seien in den geregelten Arbeitsmarkt nicht vermittelbar.

 

Ebenfalls von der Reduzierung bei den Ein-Euro-Jobs betroffen ist die Initiative Arbeit des Bistums Mainz. Dort wurden 80 Ein-Euro-Job-Stellen auf nur noch 35 reduziert. Markus Hansen, Geschäftsführer der Initiative, erläuterte, dass deshalb die Versorgung zahlreicher Rüsselsheimer Schulen mit Mittagessen abgegeben werden müsse.

 

Die Mitglieder der Kreistagsfraktion waren sich mit Landrat Thomas Will und MdB Gerold Reichenbach einig, dass die Kürzungen nicht hinnehmbar seinen und gerade die Schwächsten am Arbeitsmarkt träfen. „Durch die Streichung der Zuschüsse werden Strukturen zerstört, die später sicherlich mühsam wieder aufgebaut werden müssen“, erklärte Landrat Thomas Will.

 

Darum habe die Koalition aus SPD und Grünen im Kreis beschlossen, einen als Kreis finanziell zu helfen. Allerdings können der Beitrag des Kreises aufgrund der Finanzlage der kommunalen Haushalte nur „ein sehr kleiner Tropfen auf einen sehr heißen Stein sein“, so der Landrat. „Deshalb werde man sich auch weiter zusammen  mit den betroffenen Trägern öffentlich für die Rücknahme der massiven Kürzungen einsetzen“, so Reichenbach abschließend.