Was brauchen Familien? - Parlamentarische Staatsekretärin besucht Groß-Gerau
Gerold Reichenbach bedankte sich zunächst bei Bürgermeister Heinz-Peter Becker und Stadtverordnetenvorsteher Werner Schmidt für die Gastfreundschaft. Beide hoben die heterogene Situation der Kinderbetreuung in Mörfelden-Walldorf hervor, kritisierten jedoch die mangelnde Finanzausstattung durch die schwarz-grüne Landesregierung.
Rund 30 Interessierte konnten im Anschluss den Eingangsvortrag von Caren Marks verfolgen, in dem sie die Antwort auf die Frage, was Familien brauchen, gleich vorwegnahm: „Infrastruktur, Geld und Zeit“. Familienministerin Manuela Schwesig habe in der laufenden Legislaturperiode durch den quantitativen und qualitativen Ausbau der Kinderbetreuung, das finanzielle Familienentlastungspaket sowie die Angebote Elterngeld Plus, Elternzeit und Familienarbeitszeit Meilensteine in der modernen Familienpolitik erreichen können. Damit sei ein riesiger Schritt in Richtung der Lebenswirklichkeit von Familien getan.
Die Bildungsexpertin und Landtagsabgeordnete Kerstin Geis bemängelte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, speziell in Hessen. Dazu seien mehr gute, kostenfreie Kitas und Ganztagsschulen, ein besseres Angebot an individueller Ganztagsbetreuung und Förderung für jedes Kind und anständige Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen und Erzieher notwendig.
Jan Deboy, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag und junger Familienvater, forderte mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Familienpolitik. „Das fängt bei den Arbeitsbedingungen der Menschen an. Sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen ist das beste Verhütungsmittel“, ärgert sich Deboy. Familien bräuchten Zeit, Familie auch leben zu können.
Mit einem hessischen Präsentkorb aus sortenreinem Apfelwein und Erzeugnissen aus dem eigenen Garten bedankte sich Reichenbach bei der Staatssekretärin für ihr Kommen.