Praktikumsbericht von Sabrina Biegerl

Sabrina Biegerl und Gerold Reichenbach, MdB

Im Rahmen meines Studiums absolvierte ich in meinen Semesterferien ein 8-wöchiges Praktikum in den Büros von Herrn Reichenbach. Jeweils vier Wochen im Wahlkreis- und im Berliner Büro. Da im Studium alles eher theoretisch gelehrt wird, habe ich mich sehr gefreut Politik „live“ mit zu erleben.

Wahlkreisbüro

Meine ersten vier Wochen verbrachte ich im Wahlkreisbüro in Groß-Gerau. Da ich mein Praktikum im Juli, also in der Sommerpause begann, war verhältnismäßig wenig zu tun. Dennoch konnte ich interessante Einblicke in den Büroalltag gewinnen und somit auch mehr über die Arbeit eines Bundestagsabgeordneten und vor allem dessen Mitarbeiter erfahren.

Vom ersten Tag an wurde ich von allen sehr nett aufgenommen und in den Büroalltag integriert. Als Praktikant bestand meine Aufgabe beispielsweise darin jeden Morgen die lokalen Zeitungen durchzugehen und interessante Artikel für Herrn Reichenbach herauszusuchen und ihm diese dann zu schicken. Interessant, das heißt Artikel die mit seinen Arbeitsschwerpunkten, wie innere Sicherheit, Bevölkerungs-  und Katastrophenschutz oder Datenschutz und der Datensicherheit zu tun haben. Besonders wichtig waren natürlich auch Artikel, in denen er namentlich erwähnt wird. Dies war vor allem der Fall, bei Veranstaltungen oder Programmen, die von ihm organisiert werden. Des Weiteren war viel Organisatorisches zu klären. Einladungen mussten sortiert und beantwortet werden. Und davon gab es viele. Es überraschte mich, zu welchen Veranstaltungen Herr Reichenbach alles eingeladen wird. Das reichte vom Jubiläum eines Vogelzüchtervereins über die Einladung an der Teilnahme von Diskussionen in Unternehmen bis hin zu städtischen Veranstaltungen.

Eine jährlich wieder stattfindende Veranstaltung, die vom Wahlkreisbüro und Herrn Reichenbach organisiert wird ist die „History-Tour“. Sie besteht seit 2004 und hat jedes Jahr ein neues Thema. Dieses Jahr beschäftigte man sich bei den verschiedenen Stationen in den umliegenden Städten mit dem ersten Weltkrieg. Während des Termins in Kelsterbach war ich mit dabei und hörte mir den Vortag von dem Historiker und Germanisten Prof. Dr. Ernst Erich Metzner an, machte Notizen und Fotos, die später für die Pressemitteilung auf Herrn Reichenbachs Homepage genutzt wurden.

Weitere Aufgaben im Wahlkreisbüro sind Anfragen von Bürgern zu beantworten und Briefe an diese herauszuschicken, wenn sie beispielsweise Geburtstag haben oder ein Fest gefeiert wird. Außerdem steht Herr Reichenbach auch Bürgern für persönliche Gespräche zu Verfügung. Dies zeigte mir wie nah er noch an seinem Wahlkreis dran ist, obwohl er zwischen diesem und Berlin pendelt und beide Arbeitsplätze unter einen Hut bringen muss.

Büro Berlin

Das Berliner Büro ist deutlich beeindruckender, als das Wahlkreisbüro, wozu wohl auch das Gebäude selbst (Paul- Löbe- Haus) und dessen Umgebung beiträgt. Ich konnte von meinem Arbeitsplatz aus den Reichstag sehen. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch noch das Brandenburger Tor und das Kanzleramt. Anfangs war es unwirklich all die Dinge zu sehen, die man sonst nur aus Film und Fernsehen kennt.

Auch hier in Berlin wurde ich sehr nett von den Mitarbeitern aufgenommen. Sie erklärten mir, wie alles funktioniert und hatten immer Zeit, wenn ich eine Frage hatte oder nicht weiter wusste. Da nun die Sitzungswochen näher rückten, war in Berlin schon deutlich mehr zu tun als im Wahlkreisbüro. Eine meiner Aufgaben bestanden darin jeden Tag die Post für Herrn Reichenbach zu holen, sie zu datieren sowie zu sortieren. Abgeordnete scheinen gern gesehene Gäste auf Veranstaltungen zu sein. Auch in Berlin erhielt der Abgeordnete zahlreiche Einladungen. Für Termine und Einladungen gab es gleich mehrere Mappen, die regelmäßig auf ihre Aktualität überprüft werden mussten. Weitere organisatorische Dinge, die die Mitarbeiter bearbeiten, sind wie schon erwähnt die Verwaltung der Termine, Flüge oder Zugfahrten von Groß-Gerau nach Berlin und umgekehrt zu buchen und Autogrammanfragen oder Fragen von Bürgern zu bearbeiten. Außerdem bereiten sie die anstehenden Sitzungswochen vor, sowie Reden oder Protokolle. Weitere kleine  Aufgaben, die ich übernehmen durfte waren die Beantwortung von E-Mails, das Sortieren der Mappen, Ordner anlegen – also typische Büroaufgaben. Die umfangreichsten Aufgaben während meines Praktikums in Berlin waren die Rechercheaufgaben. Da ein Schwerpunktthema Herrn Reichenbachs der Datenschutz ist, beschäftigte ich mich in diesem Bereich mit mehreren Themen. Zum einen suchte ich Informationen über Dashcams heraus und zum anderen beschäftigte ich mich mit dem Thema connected cars und dem Projekt Industrie 4.0. Zusätzlich zu meiner Tätigkeit als Praktikant nahm ich am SPD-Praktikanten-Programm teil. Dieses bietet verschiedene Veranstaltungen an, wie zum Beispiel Besichtigungen des Bundesrates oder des Kanzleramtes. Außerdem werden Gespräche mit Abgeordneten und anderen angeboten. Ich besuchte beispielsweise das Gespräch mit dem BND und ein sicherheitspolitisches Gespräch mit einem Bundeswehroffizier. Diese Termine sind gute Gelegenheiten andere Praktikanten kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. Aber auch zu anderen Veranstaltungen durfte ich die Mitarbeiter des Büros begleiten, wie zum Beispiel ein Frühstück verbunden mit einem Vortrag über scoring oder zu einer Arbeitsgruppe in der Herr Reichenbach tätig ist. Meine letzte Praktikumswoche in Berlin, war gleichzeitig die erste Sitzungswoche des Bundestages nach der Sommerpause. In dieser Woche kam auch Herr Reichenbach in das Berliner Büro. Im Vergleich zu den sitzungsfreien Wochen kam in dieser Woche noch mehr Arbeit auf das Büro zu.

Daran merkte ich, dass das Büro - egal ob Wahlkreisbüro oder Berliner Büro - die Basis für die Arbeit eines Abgeordneten ist, ohne die er oder sie nicht in der Lage wäre produktiv seiner Tätigkeit, also die Interessen von uns Bürgern zu vertreten, nachgehen könnte.

Durch das Praktikum hatte ich die Möglichkeit hinter die Kulissen des Politikeralltags zu blicken und Berlin zu erleben, die Stadt in der die Geschicke dieses Landes bestimmt werden. Die gesamten acht Wochen haben mir gut gefallen, denn ich habe nicht nur viel gelernt und  gesehen, sondern wurde auch sehr nett aufgenommen und durfte eigenständig Aufgaben erledigen. Insgesamt ist es ein sehr angenehmes Arbeitsumfeld und ich würde dort jederzeit wieder ein Praktikum machen.