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Vodafone hält an Stellenabbau fest

Der bereits von langer Hand geplante Stellenabbau bei Vodafone in Eschborn und der gesamten Rhein-Main-Region war erneut Thema beim Gespräch des Betriebsrates mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Gerold Reichenbach.

„Viele unserer Kollegen sollen nach Düsseldorf pendeln oder werden ganz entlassen, weil Arbeitsplätze nach Rumänien und Indien verlagert werden sollen“, beschrieb Betriebsratsvorsitzender Lars Kreer die Lage.

„Dass vor allem technische Betreuung aus Kostengründen ins Ausland verlegt werden soll, stellt ein Risiko dar“, betonte Reichenbach, der vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe besonders an eine funktionierende Netzüberwachung erinnert. „Wer stellt sicher, dass Notrufnummern von jedem Gerät aus erreichbar sind, wenn die Ansprechpartner hunderte oder tausende Kilometer weit weg sind?“, hinterfragt der SPD-Bundestagsabgeordnete, der in seiner Fraktion für Sicherheitsfragen zuständig ist. Vodafone-Mitarbeiter, die weiterhin für die technische Kundenbetreuung am Standort Eschborn/Sulzbach zuständig sind, sollen zudem in eine Service-Gesellschaft verlagert werden. „Dass dann keine Tariflöhne mehr gezahlt werden, ist ein Skandal“, kritisiert Reichenbach die Pläne der Vodafone-Spitze. Der Betriebsrat rechnet mit bis zu 30 Prozent weniger Lohn als der Tarifstandard eigentlich vorgibt.

Lars Kreer sieht im Abbau der Stellen auch ein weiteres Problem: „Uns geht technisches Know-How verloren, dass wir so schnell nicht wieder ausbauen können.“ Der Betriebsrat befürchtet, dass an den Standorten in Eschborn und Sulzbach, aber auch in den Vodafone-Filialen in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis zu 300 Arbeitsplätze wegfallen.

Welche Auswirkungen die Pläne von Vodafone auf die Beschäftigten aber auch die Netzüberwachung im Notfall haben, thematisiert Reichenbach auch in weiteren Gesprächen mit Gewerkschaften und der Geschäftsleitung. Johannes Kuipers von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) machte Reichenbach gegenüber deutlich, dass sich die EVG mit den Forderungen des Vodafone-Betriebsrates solidarisiert. In der kommenden Woche folgt ein weiteres Gespräch mit dem Geschäftsführer Thomas Ellerbeck. „Ich werde mich für die Arbeitsplätze stark machen“, kündigte Reichenbach an.