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Reichenbach: Fluglärmkonzept der Landesregierung ist reines Plazebo

Im Gegensatz zu seinem CDU Kollegen hält der SPD-Bundestagsabgeordnete Gerold Reichenbach vom Fluglärmkonzept der Hessischen Landesregierung wenig. „Das ist ein reines Plazebo für den Frankfurter Oberbürgermeisterwahlkampf“, so Reichenbach. Insgesamt wird es nicht leiser werden, sondern mit der weiteren Steigerung der Flugzahlen trotzdem immer lauter, prophezeit der SPD Abgeordnete.

Die Landesregierung setze im Gegenteil ihre reine Interessensvertretungspolitik für die Luftfahrtindustrie ungebrochen fort. In der Vergangenheit habe sie zusammen mit Fraport Ticona aus Kelsterbach vertrieben, um den Bau der neuen Bahn zu ermöglichen. Dabei habe man  mit der Unterstützung durch Steuergelder den Verlust qualifizierter Arbeitsplätze in Kauf genommen. „Damals war plötzlich das Arbeitsplatzargument egal“, so Reichenbach. Jetzt sollen die Bürger zugunsten des uneingeschränkten Flugbetriebes aus der Region und ihren belasteten Wohngebieten vertrieben werden. „Das ist Heimatvertreibung im Interesse der Luftverkehrswirtschaft“, so Reichenbachs herbe Kritik.

Die gleiche Landesregierung, die jetzt das Lärmminderungspaket propagiere, klage mit der politischen Unterstützung von CDU und FDP in Leipzig gegen das Nachtflugverbot und damit gegen die eigene belastete Bevölkerung. Reichenbach unterstützt dagegen ausdrücklich die Forderung des Frankfurter SPD-Oberbürgermeisterkandidaten Peter Feldmann nach einem absoluten Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr und stellt sich damit ausdrücklich auch gegen die SPD-Landtagsfraktion. „Wenn Fraport, Lufthansa und die Landesregierung sich nicht mehr an das Nachtflugverbot im Mediationsergebnis gebunden fühlen, dann sollte sich die SPD-Fraktion auch nicht mehr an die sogenannte Mediationsnacht von 23 bis 5 Uhr gebunden fühlen, sondern sich an der offiziellen Nachtdefinition von 22 bis 6 Uhr orientieren“, so Reichenbach, der damals  als Landtagsabgeordneter entgegen seiner Fraktion gegen die neue Bahn gestimmt hatte.