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Von der Gerberei zum modernen Unternehmensstandort

Zu einer besonderen Station seiner diesjährigen History Tour unter dem Motto „Historische Betriebe“ hat der SPD-Bundestagsabgeordnete zusammen mit dem Raunheimer Ortsverein geladen.

Rund 40 Besucher folgten der Einladung zum Aiport Garden, der eine Woche zuvor erst feierlich eröffnet worden war.Ursprünglich, so berichtete der Vorsitzende des Heimatvereins Erich Schick, befand sich auf dem Gelände das Ihm-Werk, eine Gerberei, die durch ihre Ansiedlung in Raunheim für den kleinen Ort den Beginn der Industrialisierung markierte. Zu den Zeiten, als die Firmengeschäfte florierten, beschäftigte die Gerberei fast 400 Menschen, erläuterte Schick. Bei seinen Ausführungen ging er auch auf die unrühmlichen Zeiten des Unternehmens während der nationalsozialistischen Zeit ein. So sei die Firma stets linientreu gewesen und habe beispielsweise auch Zwangsarbeiter beschäftigt. Bei der Beaufsichtigung solcher Arbeiter kam im März 1945 der damalige Firmenchef Dirick von Behr durch Beschuss der Amerikaner ums Leben.Nach dem Krieg, im Jahre 1959, wurde die Fabrik von Resart übernommen und stellte fortan Plexi- und Sicherheitsglas her.

Nachdem die Produktion schließlich vollends eingestellt wurde und anfänglichen Versuche, das Gelände durch Investoren entwickeln zu lassen, kaufte die Stadt Raunheim das gesamte Gelände 2008 und begann, das ehemalige Firmengelände in ein modernes und attraktives Gewerbegebiet umzuwandeln. 

Beim Rundgang durch die beiden Bestandsgebäude bot Jan Laubscheer, Fachbereichsleiter der Stadtentwicklung und zweiter Referent des Abends, den Besuchern eine Innensicht in die erhaltenen Gebäude und zeigte auf, wo und in welchem Umfang noch Investitionen nötig sind, um die Gebäude endgültig gewerblicher Nutzung zuzuführen.