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Kinder richten ihre Fragen an Reichenbach

Zum Anlass des Weltkindertags hatten am vergangenen Montag Kinder aus dem Kreis Groß-Gerau die Möglichkeit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Gerold Reichenbach in einer „Kindersprechstunde“ Fragen zu stellen. Im Wahlkreisbüro konnten sich die Kinder direkt an den Abgeordneten wenden.

 

 

Für einige Unklarheiten sorgte bei den Kindern zunächst die unterschiedliche Zuständigkeit von Bund, Ländern und Kommunen bei der Gestaltung der Politik – ein Bereich, der auch für Erwachsene nicht immer leicht zu verstehen ist. So wollte die 10-jährige Zoe Jurgeit aus Trebur von Reichenbach wissen, ob er etwas dagegen tun könne, dass die Wiesen in Wohngebieten häufig als Hundetoilette benutzt werden.

 

„Das ist ein Fall, der die Kommune betrifft. Hierfür ist der Bürgermeister zuständig. Man kann sich entweder an ihn wenden oder sich selbst aktiv für oder gegen etwas einsetzen“, erklärte Reichenbach. Beispielhaft nannte der Bundestagsabgeordnete die Möglichkeiten dem Bürgermeister einen Brief zu schreiben oder im Rathaus anzurufen. „Man könnte auch selbst eine Demonstration machen mit Schildern ‚Das ist unser Spielplatz, nicht euer Klo´“, sagte Reichenbach. Zoe und ihre Freundin Kim Plößer gefiel besonders die Idee einer Demonstration. „Die Schilder könnten wir selbst basteln und wenn wir in der Schule fragen, machen bestimmt noch ein paar andere mit.“

 

Neben dem Bau eines Kletterparks oder der Erneuerung von Spielplätzen interessierten sich Zoe und Kim auch für Atomkraftwerke. „Was wird mit Biblis passieren? Das Atomkraftwerk ist ja ganz in der Nähe von Trebur.“ Reichenbach erklärte, dass das Kraftwerk nun erst einmal weiterlaufen werde. „Uns wäre es lieber gewesen, die jetzige Bundesregierung wäre bei dem Beschluss geblieben, die Laufzeit der Atomkraftwerke zu verkürzen. Auf diese Weise hätte man Gefahren verringern können und einen Schritt in Richtung umwelt-freundliche Stromerzeugung machen können.“ Trotz der Entscheidungen der Bundesregierung sei es weiterhin wichtig, dass jeder – im Kleinen wie im Großen – einen Beitrag zum Umweltschutz leiste, z. B. indem er sich bewusst mache, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf die Natur hat.

 

Zum Abschluss des Gesprächs wollten die Kinder wissen, wie Deutschland ärmeren Ländern helfe. „Deutschland leistet in vielen Ländern Entwicklungshilfe – gemessen an der Armut in den Ländern könnte diese Hilfe sicher manchmal größer sein“, erläuterte Reichenbach. Wichtig sei es, den Menschen langfristige Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. „Wenn du einer hungernden Familie helfen willst, kannst du ihr einen Fisch geben. Besser wäre es aber, wenn du ihr ein Boot gibst und ihr beibringst, wie sie selbst Fische fängt“, so Reichenbach.

 

Insgesamt war die Kindersprechstunde ein voller Erfolg. „Es ist wichtig, den Kindern zuzuhören, ihre Fragen zu beantworten und vor allem ihre Probleme ernst zu nehmen“, betonte Reichenbach abschließend.