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Was Facebook plant, machen Apple und Google schon lange!

Nachdem nun auch Facebook plant, Ortungsdaten von Nutzern zu protokollieren und mit einer Applikation abrufbar zu machen, werde endlich kritisch diskutiert, welche weitreichende Datenschutzproblematik in diesen Dienste liegt, so Bundestagsabgeordnete und Berichterstatter zum Thema Datenschutz Gerold Reichenbach (SPD). Denn mit Google Lattitude und „Find-my-friends“ von Apple sei das schon seit vier bzw. zwei Jahren möglich, erklärt der Abgeordnete weiter.

„Als die beiden anderen “Datenkraken“, ihre entsprechenden Dienste auf den Markt gebracht haben, wurde das lediglich zur Kenntnis genommen. Dabei wird dem Nutzer in der Werbung suggeriert, dass der Dienst einzig und allein dazu dient, Freunde oder Verwandte zu finden. Wozu die Daten darüber hinaus genutzt werden, wird geflissentlich verschwiegen“, ärgert sich Reichenbach weiter. Mit der Aufzeichnung der Ortungsdaten können Persönlichkeitsprofile erstellt werden, die kommerziell – zum Beispiel für ortsbezogene Werbung – nutzbar sind.

Apple und Google haben den Finde-Service bisher mit den mobilen Geräten bzw. den Betriebssystemen verknüpft. Facebook will nun einen Schritt weitergehen und betriebssystemunabhängig die Daten protokollieren und entsprechend nutzen. „Das bedeutet, dass die vielen Daten, die Facebook ohnehin schon gesammelt hat, mit den Ortsdaten zusammen immer genauere, individuelle Persönlichkeitsprofile zulassen.“
Umso bedenklicher ist es, dass Facebook, Google und Co. mit massivem Lobbyeinsatz und Druck auf die Regierungen verhindern wollen, dass der Nutzer und Verbraucher durch eine europäische Datenschutzverordnung besser geschützt wird.

„Niemand der großen Datenplayer entwickelt eine App oder einen Dienst nur für den Nutzer als solchen“, so der Abgeordnete. Vielmehr würden damit immer auch Daten abgegriffen, die kommerziell genutzt würden. „Ich halte solche Dienste und die damit verbundenen Geschäftspraktiken für datenschutzrechtlich äußerst fragwürdig. Ich empfehle deshalb diese Dienste an den entsprechenden Geräten immer abzuschalten oder gar nicht erst zu nutzen“, so Reichenbach abschließend.