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Reichenbach: Bei Großveranstaltungen auf Erfahrung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zurückgreifen

Zu den tragischen Ereignissen während der Loveparade in Duisburg erklärt Gerold Reichenbach, Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion im Innenausschuss für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe:

Die Tragödie in Duisburg hat uns alle schockiert und mit großer Trauer erfüllt. Nun muss man, mit dem nötigen Abstand, aus dieser Katastrophe die richtigen Schlüsse ziehen. Fehler in der Organisation und im Sicherheitskonzept der Loveparade müssen aufgedeckt werden, um die Wahrscheinlichkeit solcher Tragödien in Zukunft zu verringern und sie zu vermeiden.

 

Die Verantwortung über die Durchführung der Veranstaltung lag bei der Stadt-verwaltung. Gerade aber die richtige Einschätzung von Megaveranstaltungen können die Verantwortlichen überfordern.  Dabei gibt es bereits ausreichend Er-fahrung. Schließlich hat die Bundesrepublik ihr bei der Fußball-Weltmeister¬schaft gewonnenes Know-how auch anderen Ländern wie der Schweiz, Öster¬reich und Südafrika bei der Durchführung der Fußball-Europa- bzw. Weltmeister¬schaft beratend zur Verfügung gestellt.

 

Der Bund ist hier meines Erachten in der Pflicht, den Erfahrungsschatz bei der Durchführung von Großveranstaltungen zu bündeln und den Verantwortlichen in Form von Beratung und Ausbildung zur Verfügung zu stellen. Dabei kann die Bundesregierung auf das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophen-hilfe (BBK) und die Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivil-schutz (AKNZ) zurückgreifen. Diese müssen künftig Hilfe bei der Vorbereitung einer Großveranstaltung leisten und gewonnene Erfahrungen systematisch sammeln und auswerten.

 

Der Bund muss jetzt dafür sorgen, dass das BBK und die AKNZ genug Kapazi¬täten dafür zur Verfügung haben. Wir haben uns in der Vergangenheit zu sehr auf das Thema Terrorismus fixiert und die Gefahren, die in einer modernen Gesell¬schaft entstehen vernachlässigt.