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Reichenbach: Der Aufschwung kommt bei vielen nicht an!

„Leiharbeit, Zeitarbeit, Suppenküche – Zukunft der Arbeit?“, diese Frage diskutierte der Bundestagsabgeordnete Gerold Reichenbach mit Vertretern von Gewerkschaft, Sozialverbänden und Wirtschaft auf dem Podium einer Veranstaltung des SPD-Gemeindeverbandes Worfelden.

Problematisch sahen die Teilnehmer vor allem die hohe Zahl der Hartz-IV-Empfänger trotz eigentlich guter Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Der Regionsvorsitzende des DGB Südhessen, Jürgen Planert, erinnerte dabei an die Statistiken der Arbeitsagentur zur Erwerbslosigkeit, die Teilnehmer von Qualifizierungsmaßnahmen gar nicht berücksichtigen.

 

Selbst bei Vollzeitbeschäftigung seien viele Arbeitnehmer auf eine Aufstockung ihres Gehaltes angewiesen, da der Lohn zum Leben nicht reicht. Dass davon auch zahlreiche Familien im Kreis Groß-Gerau betroffen sind, betonte Lucian Lazar, Leiter des Diakonisches Werks Groß-Gerau/Rüsselsheim. Auf das Problem bei der Aufstockung von Niedriglöhnen verwies Reichenbach mit einem Beispiel.

„Wenn ein Berliner Friseur seinen Angestellten ordentlich bezahlt, während andere  Niedrigstlöhne zahlen und sie  durch das Arbeitslosengeld II aufstocken lassen,  dann ist er nicht mehr konkurrenzfähig und muss genauso handeln. Dadurch wachse die Zahl der Armutslöhne immer weiter“, so Reichenbach. „Der Aufschwung kommt bei vielen gar nicht an!“, so der Abgeordnete.

 

An dieser Situation etwas zu ändern haben sich die Bonus-Märkte zu eigen gemacht. Manfred Kaul ist Geschäftsführer einer gemeinnützigen Gesellschaft, die diese Märkte betreibt und möchte mit Training und Qualifizierung „aus geförderter Beschäftigung eine nicht geförderte“ machen.

 

Abschließend möchte der Moderator Stefan Fromm wissen, welche Veränderungen am Arbeitsmarkt wünschenswert wären. „Benachteiligte Jugendliche sollen bessere Chancen erhalten“, ist für Gerold Reichenbach sofort klar, der damit für das Problem Fachkräftemangel eine Alternative zur Zuwanderung aufzeigt.