In der Schule läuft alles super, wie immer. Neuerdings spiele ich Tennis, dies ist komplett neu für mich. Ich habe sehr viel Spaß dabei. Jasemin ist meine Partnerin im Tennis. Wir hatten vor kurzem unser erstes Spiel, dies haben wir gewonnen, nun freuen wir uns schon auf weitere Siege.
Von der ersten Minute an als ich Washington war, habe ich mich in diesen Staat verliebt. Er hat so viele verschiedene Charaktere, tropisches Wetter, Wüste im Westen und Schnee auf den Bergen. Ich bin ein Glückspilz hier zu sein und Seattle als große Nachbarstadt zu haben. In meinem Spring Break (Ferien) sind meine Gastfamilie und ich zusammen im Wohnwagen durch Washington gefahren. Ich bin sehr dankbar, dass ich so eine Chance bekommen habe. In diesen acht Tagen habe ich Atemberaubendes erleben dürfen.
Gegen Mittag fuhren wir los nach Portland zum bekannten Einkaufszentrum und ich habe ganz typisch viel zu viel eingekauft. Danach sind wir bei unserem ersten Campinghalt angekommen und haben ganz traditionell ein Lagerfeuer gemacht. Über dem Feuer haben wir Stockbrot gebacken, das kannten sie noch nicht und da habe ich mich gefreut, ihnen etwas aus der Heimat Deutschland zu zeigen. Später dann hatten wir Smores, ein Muss für ein amerikanisches Lagerfeuer: Marshmallow und Schokolade zwischen einem Keks. Die Nacht haben wir mit lustigen Geschichten ausklingen lassen.
Der zweite Tag war mein absoluter Favorit. In den frühen Morgenstunden fuhren wir los zu unserem Seilrutsch-Termin. Die Seilrutsche ist eine Seilverbindung zwischen zwei unterschiedlich hoch gelegenen Punkten zur Überquerung von Schluchten und Flüssen, in meinem Fall einem Wald. Damit werden an einem Karabinerhacken hängende Personen transportiert. Während ich wortwörtlich in der Luft flog, konnte ich die Natur um mich herum genießen. Da das Wetter an diesem Tag unbeschreiblich schön war, hatten wir spontan entschieden wandern zu gehen. Die Aussicht war unbeschreiblich schön, von der Plattform konnte ich runter zum Wasserfall sehen. Es war ein schönes Gefühl. Das war das erste Mal, dass ich einen Wasserfall gesehen habe.
Tag 3: Wir fuhren morgens los zu unserem nächsten Campingplatz. Diesmal veränderte sich die Umgebung schlagartig vom normal regnerischen Washington, wie ich es eigentlich nur kenne, zu wüstenähnlichen Umständen. Klarer Himmel, weit und breit nichts zu sehen, Hügel und die Hitze. Dies war auch eine neue Herausforderung; sich schnell an das Wetter zu gewöhnen. Dies ging letztendlich ganz gut.
Tag 4: Am Morgen fuhren wir los zu dem Hanford Reach Museum. Da ich mich für Geschichte und Kernenergie interessiere, wählten wir das Museum. Ich fand es sehr schön, dass Sie meinem Wunsch auch nachgingen. In Hanford wurden nämlich heimlich Atombomben entwickelt von deutschen Flüchtlingen aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Rennen im Kalten Krieg, wer den nun besser ist, die Russen oder doch die Amerikaner... Ich habe die Zeit im Museum sehr entspannt genossen und viel Neues erfahren dürfen.
Tag 5: Unser letztes Campingziel war nach Chelan ein wunderschöner kleiner Ort mit einer wunderschönen Landschaft: Berge, Schnee und ein riesiger Fluss, auch genannt der Lake Chelan.
Tag 6: Wir nahmen teil an einer Bootstour zu der kleinen Insel auf der anderen Seite des Flusses. Die Fahrt dauerte ganze drei Stunden. Mir ging es nicht gut auf dem Weg dahin, aber als ich dann die Insel sah, war ich froh, denn die Fahrt war es wert. Dieser Anblick war einfach nur unfassbar schön. Wir haben eine Wanderung durch die Insel zusätzlich gemacht.
Tag 7: Am vorletzten Tag fuhren wir zum Grand Coulee Dam, dem größten Damm in den USA. Es war ziemlich interessant, was hinter so einem großen Damm steckt, wie tausende Arbeitslose einen Job bekamen, der Damm die Landwirtschaft gerettet hat, Elektrizität sogar nach Kanada geleitet wird und warum er erweitert wurde. Ich denke, das war eines der interessantesten Dinge, die ich auf meiner Reise gelernt habe.
Tag 8: Und leider auch der letzte Tag… Es hieß alles zusammenpacken und los geht’s. Auf dem Weg dahin fuhren wir nach Leavenworth, ein kleiner Ort in den Bergen. Das Besondere an dieser eigentlich unscheinbaren Stadt ist, dass sie aussieht wie Deutschland, um genauer zu sein Bayern. Es war lustig zu sehen, was die Amerikaner erwarten zu sehen in unseren Städten. Alles hatte einen Hauch Deutsches aber irgendwie war es auch nicht wirklich die Realität. Doch die Idee ist der Renner, Amerikaner von überall besuchen die kleine Stadt und essen typisch deutsch. Ich fing auch schon an, auf Deutsch drauf los zu plappern. Zum Mittagessen aßen wir ganz typisch, Bratwurst. Weiter auf dem Weg blieben wir für unseren letzten Halt stehen: die Snoqualmie Falls. Wasserfälle in Washington sind keine Besonderheit, aber ich habe mir gewünscht, welche zu sehen, da sie mich sehr faszinieren.
Am Montag ging es zurück zur Schule und zum Tennis im Regen.